Transport und Logistik
July 20, 2023

Direkttransporte nach UK: Herausforderungen, Aufwand und Möglichkeiten

Seit dem 1. Januar 2021 gelten neue Richtlinien für den Warenverkehr in und aus Großbritannien. In diesem Blogbeitrag haben wir einige dieser Bestimmungen zusammengefasst und wollen einen Überblick über die Core-Model-Prinzipien, die unter anderem Zollanmeldungen, Zollgebühren, Mehrwertsteuer und Sicherheits- und Schutzerklärungen umfassen, geben.

Seit dem 1. Januar 2021 gelten neue Richtlinien für den Warenverkehr in und aus Großbritannien. In diesem Blogbeitrag haben wir einige dieser Bestimmungen zusammengefasst und wollen einen Überblick über die Core-Model-Prinzipien, die unter anderem Zollanmeldungen, Zollgebühren, Mehrwertsteuer und Sicherheits- und Schutzerklärungen umfassen, geben.
Seit dem 1. Januar 2021 gelten neue Richtlinien für den Warenverkehr in und aus Großbritannien. In diesem Blogbeitrag haben wir einige dieser Bestimmungen zusammengefasst und wollen einen Überblick über die Core-Model-Prinzipien, die unter anderem Zollanmeldungen, Zollgebühren, Mehrwertsteuer und Sicherheits- und Schutzerklärungen umfassen, geben.

In den ersten elf Monaten des Jahres 2021 wurden insgesamt Waren im Wert von 60,5 Milliarden Euro ins Vereinigte Königreich exportiert und Waren im Wert von 29,4 Milliarden Euro von dort importiert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sanken die Exporte um 2,0 % und die Importe um7,7 %. Deutschland fiel im Ranking der wichtigsten Handelspartner des Vereinigten Königreichs bei den Exporten von Rang 5 im Jahr 2020 auf Rang 8 imZeitraum von Januar bis November 2021 und bei den Importen von Rang 11 im Jahr 2020 auf Rang 13 im selben Zeitraum. Die deutschen Exporte ins Vereinigte Königreich konzentrierten sich hauptsächlich auf Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile. Bei den Importen in die EU waren Metalle im Wert von 4,0Milliarden Euro die wichtigsten Handelsgüter. Jedoch waren Rückgänge bei den Importen von Datenverarbeitungsgeräten (-29,6 %) und pharmazeutischen Erzeugnissen (-30,4 %) zu verzeichnen.

Seit dem 1. Januar 2021 gelten neueRichtlinien für den Warenverkehr in und aus Großbritannien. Die EU und das Vereinigte Königreich (im Folgenden UK) haben im Rahmen ihres Handels- und Kooperationsabkommens vereinbart, dass keine Tarife auf Warenbewegungen zwischen beiden Seiten erhoben werden und Maßnahmen zur Erleichterung des Handels und zur Beseitigung von nichttarifären Hindernissen getroffen werden. Zudem gibt es Bestimmungen für Spediteure, welche die Reisefreiheit zwischen beiden Seiten fördern. Allerdings führte die britische Regierung nach Ablauf der Übergangsfrist Kontrollen für Waren, die von der EU nach UK transportiert werden, ein. Unternehmen, die Waren über die UK-EU-Grenze bewegen, müssen entsprechende Vorbereitungen treffen. Die Bestimmungen werden in einer Veröffentlichung der britischen Regierung genauestens beschrieben.

In diesem Blogbeitrag haben wir einige dieser Bestimmungen zusammengefasst und wollen einen Überblick über die Core-Model-Prinzipien, die unter anderem Zollanmeldungen, Zollgebühren, Mehrwertsteuer und Sicherheits- und Schutzerklärungen umfassen, geben. Außerdem, warum Importeure eine GB EORI-Nummer für Importe nach Großbritannien und eine EU EORI-Nummer für den Handel mit der EU beantragen müssen. Diese Anforderungen sind essenziell für den Import und Export von Waren und Fachgütern nach UK und unterliegen strengen Anforderungen. Darüber hinaus hebt der Artikel einige steuerliche Besonderheiten hervor, wie zum Beispiel das britische Reverse-Charge-Verfahren oder Anpassungen bei derEinfuhrumsatzsteuer.

1. Core-Model-Prinzipien

Die Core-Model-Prinzipien für den Import und Export von Waren nach und von UK betreffen alle Warenbewegungen und wurden schrittweise zwischen dem 1. Januar 2021 und dem 1. Januar 2022 fast vollständig eingeführt. Sie bestehen aus:

·       Einfuhrvorbereitungen

·       Zollerklärungen

·       Zölle und Einfuhrumsatzsteuer

·       UK-Zölle

·       Einfuhrerleichterungen

·       Nicht-Fracht-Importe

Obwohl die Prinzipien des Core Models für alle Waren gelten, können je nach Grenzübergang, über den die Waren nach UK gelangen oder UK verlassen, einige Unterschiede im Ablauf auftreten. Die Hauptunterschiede bestehen in der Notwendigkeit, an einigen Häfen eine vorherige Zollanmeldung abzugeben, während dies an anderen Häfen nicht erforderlich ist. Im Folgenden werden einige Core-Model-Prinzipien kurz zusammengefasst:

1.1 Zollanmeldungen (Exporte & Importe)

Nach dem Ende einer Übergangsfrist müssenImporteure und Exporteure sowohl britische als auch EU-Zollanmeldungen ausfüllen. An einigen Standorten wird eine Vorabübermittlung von Zollanmeldungen vor der Warenbewegung notwendig sein, was im Speziellen den„Roll-on/Roll-off" (RoRo)-Verkehr betrifft. RoRo beschreibt eine Transportmethode, bei der Fahrzeuge oder Ladungseinheiten selbstständig auf ein Schiff oder einen Bahnwaggon fahren und wieder herunterfahren können. Es ermöglicht einen effizienten und direkten Gütertransport, ohne dass zusätzliche Ladevorrichtungen benötigt werden.

1.2 Zollgebühren (Importe)

Importeure müssen sicherstellen, dass alle anfallenden Zollgebühren gemäß dem neuen UK Global Tariff für ihre Warengezahlt werden. Dazu müssen Importeure insbesondere den Ursprung, die Klassifizierung und den Zollwert ihrer Waren bestimmen und angeben.

1.3 Mehrwertsteuer (Importe)

Nach dem Brexit wird Mehrwertsteuer auf Warenimporte aus der EU erhoben. Die Höhe der Steuer richtet sich nach den gleichen Raten und Strukturen wie bei Warenimporten aus anderen Ländern. Bei der Einfuhr von Waren in die EU ist normalerweise sofort die Einfuhrumsatzsteuer fällig. Allerdings haben die Mitgliedstaaten der EU die Möglichkeit, Regeln für die Zahlung der Mehrwertsteuer festzulegen. Dies kann eine aufgeschobene Abrechnung über die Umsatzsteuererklärung oder eine aufgeschobene Zahlung sein. Bei der aufgeschobenen Abrechnung wird die Einfuhrumsatzsteuer in der periodischen Umsatzsteuererklärung des Steuerpflichtigen verbucht und bezahlt. Dadurch ergibt sich ein neutraler Effekt auf den Cashflow, da keine sofortige Zahlung an die Steuerbehörde erfolgt.

2. GB EORI-Nummer & EU EORI-Nummer

Die EORI-Kennnummer (Economic Operators' Registration and Identification System) dient als zusätzliches Identifikations- und Ordnungskennzeichen und ist eine Voraussetzung für die Zollabfertigung in der Europäischen Union. Die Beantragung dieser Nummer gilt für alle Unternehmen, die Waren nach oder aus Großbritannien transportieren. Es ist jedoch zu beachten, dass es bis zu einer Woche dauern kann, bis die EORI-Nummer ausgestellt wird. Unternehmen, die in der EU handeln und für der VAT registriert sind, sollten überprüfen, ob sie bereits eine EORI-Nummer besitzen, bevor sie sich bewerben. EU-basierte Händler und Transportunternehmen benötigen eine GB-EORI-Nummer, um Grenzformalitäten in Großbritannien durchzuführen. Eine GB EORI-Nummer kann bspw. Hier beantragt werden: GBEORI-Nummer.

Für UK-Händler oder -Transportunternehmen besteht ebenfalls möglicherweise die Notwendigkeit, eine EU-EORI-Nummer zu beantragen. EineEU-EORI-Nummer ist erforderlich, wenn das Unternehmen Zollanmeldungen in der EU abgeben muss oder eine Zollentscheidung getroffen werden muss. Eine EU-EORI Nummer kann hier beantragt werden: EU EORI-Nummer hier beantragen

3. Zölle und Einfuhrumsatzsteuer

Unternehmen, die die Einfuhrumsatzsteuer aufgeschoben haben, können online eine Übersicht über ihre aufgeschobenen Einfuhren abrufen. Die Abrechnungen zeigen den Gesamtbetrag der aufgeschobenen Einfuhrumsatzsteuer für den vorangegangenen Monat an. Diese Informationen sind in der ersten Hälfte eines Monats einsehbar und bleiben für 6 Monate verfügbar. Die aufgeschobene Brexit-Mehrwertsteuererklärung kann bei der monatlichen oder vierteljährlichen MwSt.-Erklärung im Vereinigten Königreich genutzt werden. Dabei wird der Gesamtbetrag der aufgeschobenen MwSt. auf Einfuhren angegeben.

Unternehmer können die Einfuhrumsatzsteuer in ihrer Umsatzsteuererklärung abrechnen, wenn die eingeführten Waren für ihr Unternehmen bestimmt sind und bestimmte Anforderungen erfüllen. Dazu gehört die Verwendung einer GB EORI-Nummer sowie einer UKVAT-Registrierungsnummer in der Zollanmeldung. Die Abrechnung kann erfolgen, wenn die Waren in den freien Verkehr überführt werden oder bestimmten Zollverfahren unterliegen.

4. Das britische Reverse-Charge-Verfahren

Die Reverse Charge Regelung kann Anwendung finden, wenn ein Händler außerhalb von Großbritannien Waren oder Fachgüter an einen Empfänger innerhalb von Großbritannien liefert. Diese Regelung tritt in Kraft, wenn der Ort der Leistung in Großbritannien liegt (im steuerlichen Kontext) und die Lieferung nicht von der Mehrwertsteuer befreit ist. Die meisten B2B-Warentransporte fallen unter diese Regelung, außer bei befreiten Lieferungen. In solchen Fällen muss der Händler außerhalb von Großbritannien sich in Großbritannien registrieren und die Mehrwertsteuer entrichten. Wenn der Empfänger der Warentransporte die fällige Eingangssteuer im Rahmen der Reverse Charge Regelung den steuerpflichtigen Lieferungen zuordnen und zurückfordern kann, entstehen dem Empfänger keine Kosten durch die Regelung.

5. Einfache Lösung für Transporte nach UK

Es ist unschwer zu erkennen, dass der Austritt aus der Europäischen Union erhebliche Komplikationen und bürokratischen Aufwand für Warenlieferungen mit sich gebracht hat. Insbesondere für nicht-regelmäßige Transporte und Lieferungen kann ein einfacher Transport in oder aus UK unverhältnismäßige Anstrengungen bedeuten. In der Publikation der britischen Regierung bezüglich der neuen Einfuhr- und Ausfuhrregelungen, wird deshalb explizit auf den Rat von Experten, Zollvermittlern und Spediteuren verweisen.

Mit unserer Unterstützung, Expertise und unserem Netzwerk können Unternehmen ihre Transporte über die Grenze zwischen der EU und dem UK einfach und digital abwickeln.

* Bei diesem Beitrag handelt es sich um eineZusammenfassung wichtiges Vorausetzungen zum Import und Export aus und in das UK (Veröffentlichung der britischen Regierung). Alle Angaben sind ohne Gewähr und haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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